Montag, 22. Juni 2015

Weltweite Befremdung




Es gab eine Zeit, da sind ganze Völker über Kontinente gewandert. Die Wanderungen dauerten zum Teil ganze Generationen. So konnten sich Fremde über einen sehr langen Zeitraum hinweg annähern oder direkt ablehnen, wenn die Traditionen zu verschieden sind. Heute steigt ein Europäer in den Flieger und ist binnen Stunden in einen komplett anderen Kulturkreis. Die Zeit sich zu beschnuppern, fällt durch die heutigen Möglichkeiten einfach weg. Da die meisten Menschen sich als Tier sehen, ist dass was wir erleben, wenn zwei Kulturen aufeinander prasseln, nur verständlich und absolut nachvollziehbar.
Ich hatte immer Katzen um mich herum und konnte sie immer wieder bestaunen. Sie hatten genug zu essen, zu trinken und ein großes Revier. Was passiert wenn eine fremde Katze einfach meint sich dort hinzulegen, könnt ihr euch bestimmt vorstellen oder habt es sogar mal selbst erlebt. Dies geschieht auch mit anderen Tieren und ist eine völlig natürliche Haltung.
Nun zurück zur Gattung Mensch, der von sich selbst behauptet ein Tier zu sein. Wenn der Mensch in seinem Tiersein noch verweilen will oder muss, weil er es nicht anders kann, da er ja noch ein Tier ist, wird er auf andere Menschentiere ebenso reagieren wie eine Katze auf andere Katzen. Der Deutsche gegen den Österreicher, der Österreicher, scheinbar gegen alles was von außen kommt, der Engländer gegen den Franzosen, Weiße gegen Schwarze, Reiche gegen Arme und soweiter.
So gesehen ist alles ein natürliches Verhalten. Das bisschen Intellekt was ein Menschentier hat, wo er glaubt dem tierischem Tier überlegen zu sein, nutzt er um über eine Ausreifung des Menschendaseins ohne tierischem Trieb, eines Tages leben zu können. Er denkt über internationale Vereinigungen, über Zusammenkünfte von Kulturen, Vermischung der Gene und sogar über ein friedliches Miteinander von Menschen und Tiere. Die bestialischen Auswirkungen erleben wir bisweilen täglich.
Dieses Erleben geht nicht spurlos an mir vorbei. Es hinterlässt ein Ohnmachtsgefühl, Resignation und eine machtlose Position. Eine Distanz zu schaffen gelingt mir kaum noch und die Wahrheit macht es mir nicht leicht, dies alles mit Liebe begegnen zu können.
„Tiere sind die besseren Menschen“, eine traurige Aussage einer Welt die alternativlos zu sein scheint.


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