Dienstag, 31. März 2015

Einsamkeit




"Auf der Suche nach Verbindlichkeiten geben wir uns dem Unverbindlichen hin. Was bleibt, ist das Vibrieren eines Handys, als Ersatzregung von Nähe oder gar als Bestätigung von Zuneigung. Als hätte die Einsamkeit nicht genug Futter.
Vielleicht sollten wir aufhören die Kalorien auf unsere Teller zu zählen und anfangen die der Einsamkeit abzutrainieren.

Sonntag, 29. März 2015

Von Frühlingsluft und Sommerduft...Graz 2011




...an alle Herzlichen und Herzlosen gehen meine heutigen Gedanken, Hand in Hand mit der Grazer Sonne an einem Frühlingstag...wer heute länger als 5 Minuten traurige Gedanken hatte, hatte es schwer sie nicht los zu werden...die Sonne weckte mich aus einer Nacht die mich mit Alpträumen zu bestrafen versuchte...augenblinselnd schaute ich aus meinem Fenster in ein Feuerhimmel und erkannte den Tag vor der heutigen Nacht...ich sah all meine Sorgen mit der Zahnpasta im Abfluss schwinden...müde waren meine Knochen vom Erlebten der vergangenen Tagen und doch kann ich mich der Zeichen nicht beugen...ein einsamer Moment, im stillen Interview mit meinem Spiegelbild...Sorgenfalten zeichnen mein Gesicht und unterdrücken meine Lachfalten...alle Fragen bekamen einen Sinn im ganzen Unsinn der Gefühle...schweigend mit einer Tasse Kaffee, bestaunte ich einmal mehr den Ausblick zur anderen Straßenseite...ein Liebespaar beim Frühstücken, verzauberte ein Lächeln aus Wehmut, in meinem Gesicht...die Sonne ließ keine Schatten zu, zu hoch war sie noch, zu jener Stunde...gedankenverloren meinem Herz horchend, bat ich um einen schönen Tag...ein Tag wo die Luft meine Lunge füllt...wo das Licht mein Sein erhellt und der Fluss mir wieder seine Schätze zeigt...mein Alltag rückte in den Hintergrund und ich genoss diese Zeit ruhend in mir bis mein Puls den Takt der Zeit widerspiegelte...ich beschloss friedlich aufzugeben um weiter zu leben...in Gedanken an morgen bereite ich heute mein Traum vor und hoffe das Luna sich gnädig zeigt mir diese Nacht zu schenken wie ihre Schwester die Sonne es heute, am Tage tat...




Freitag, 20. März 2015

Entrückt


Ich will nicht wissen was ich bin, ich will nur wissen wer ich bin… ich will nicht wissen warum ich bin, ich will nur wissen für wen ich bin...ich will nicht wissen ob ich bin, ich will fühlen dass ich es bin…

ich bin…


Donnerstag, 19. März 2015

Bewusstsein









Erlaube ihr bewusst, dein Unterbewusstsein zu sein. Zeige ihr bewusst, dass du im Unterbewusstsein verweilst. Lass sie bewusst, dessen sein was unbewusst du bist, damit es sichtbar, hörbar und greifbar wird. Denn unbewusst sucht sie bewusst nach dir. Und bewusst zeigt sie dir unbewusst dein Bewusstsein.



Mittwoch, 18. März 2015

Windstill






Gedanken gedacht.Worte bedacht.Im Wind gesprochen und zugesehen wie die Träume befruchtet wurden. Im Rauschen der Ähren geflüstert und sie im Kräutergarten, dem Würzen überlassen. Tosendes Aufbrausen aus der Ferne getragen und im Stillen, die Reinheit betrachtet.




Dienstag, 17. März 2015





"...ich träume bunt, denke in Graustufen und lebe zum größten Teil schwarz/weiß...getragen werde ich von tiefem Rot, begleitet von sattem Grün, mein fühlen bestimmt von dunklem Blau, mein Ruhen von schwarz...das Ganze ausgelebt in der Melodie der Zeit, die mich lachen lässt oder meine Traurigkeit in Form von Tränen zeigt...meine Offenheit anmutig im Diskreten und meine Worte in Liebe getränkt...mein Kern gefestigt im Vertrauen und gefüttert mit Mut...friedlich ruhend, lebendig im Sein...konsequent fordernd und dankend annehmend..."


Montag, 16. März 2015

Die Träumende



Beseelt, träumt sie ihre Zeit. Getrieben, verweilt sie im Mondschein. Berührt, zeigt sie ihre Festung. Mutig, schaut sie weg. Vertrauensvoll, ergibt sie sich. Gläubig, lässt sie los. Zornig, schaut sie hin. Friedvoll, treibt sie an. Hüllenlos, fordert sie.


(c)Merna El-Mohasel

Samstag, 14. März 2015

Marionette ihrer Selbst







...sie hat sich gedreht und gewendet…malte Luftschlösser und glaubte an ihre Träume…flatterte wie ein Schmetterling umher und tanzte nur für ihn…sie ließ sich zu einer Marionette machen um als Mensch angenommen zu werden…als Schaufensterpuppe zum Anglotzen verdammt...doch wenn sie ausbricht, bricht das ganze Gerüst um sie, in diesem Augenblick zeigt sie wer sie ist...sie ist die andere Frau die sich in den Schlaf weint um lachend ihn begegnen zu können…


(c) Merna El-Mohasel

Freitag, 13. März 2015

Erwacht aus einem Traum

Zauberwald


Aufgewacht im Heute verließ ich leise das Gestern. Aus dem Gestern habe ich für das Heute gelernt, nicht im Gestern zu bleiben. Als Erinnerung, Ermahnung, Geschichte darf ich im Gestern ab und an verweilen. Für das Morgen, lebe ich Heute.
Ein Zauberwald, voller Farben, Gerüche, Licht, Wärme und viele kleine Berührungen hält mich.
Jeder Gedanke welcher in jenem Moment entstand, begleitet mich gerade jetzt.
Warum frage ich mich, warum sehe ich diese Farben erst heute? Warum fühle ich diese Wärme erst jetzt?
Ich schloss meine Augen und ging auf die Reise, in diesem Zauberwald, namens Leben. Heute spüre ich es wie kaum zuvor. Meine Augen waren blind, meine Ohren taub und mein Gefühl auf Ruhestellung geschaltet. Jetzt sehe ich mit geschlossenen Augen, höre die Musik meines Herzens, fühle das Leben mit all meinen Sinnen. Ich habe eine Pause gemacht, eine Pause um die Überflut von all dem dargebotenen zu verdauen, und Heute beschloss ich öfter Pause einzulegen, um mit geschlossenen Augen zu sehen, um es richtig zu fühlen, denn nur dann weiß ich wo ich bin, wo ich hin will und was ich bin.
Eine Pause wie eine erfrischende Nacht, wie ein wacher Traum, wie ein Glas kaltes, frisches Wasser dass mein Durst löscht und meine Seele tanzen lässt. So können sich meine Farben mit deinen  auf einer harmonischen Art und Weise vereinen, wie sie nur die Natur für sich in Anspruch nimmt.

(c) Merna El-Mohasel



Donnerstag, 12. März 2015

Meine Zeit, deine Zeit, unsere Zeit

Am Montag schrieb ich einem Freund eine SMS und fragte nach, da ich diese Woche einige Termine verschieben konnte, ob er Lust und Zeit hätte mit mir ein Kaffee zu trinken. Er könne sich sogar den Tag selbst aussuchen da er beruflich sehr eingespannt ist. Kurz darauf bekam ich die freudige Nachricht, dass er sich sehr über die Einladung freut. Er habe am Mittwoch frei und nimmt sich gerne die Zeit auf ein Treffen mit mir, da er vieles zu erzählen habe. Wir fixierten den Mittwoch, 15:00 Uhr für unser Treffen. Vergnüglich begab ich mich zum ausgemachten Treffpunkt und bestellte einen Espresso, da ich etwas früher dort war als Ausgemacht. Ein nettes Lokal mit freundlicher Bedienung, was nicht selbstverständlich ist in Wien. Die bunte Vielfalt an Menschen und das lebendige Treiben, vertrieb mir unterhaltsam die Wartezeit.

Ich mag es, vor einem Treffen etwas früher am Treffpunkt zu sein. Da kann ich in Ruhe ankommen, mich auf die Umgebung einlassen um mich ganz meinem Gegenüber zu widmen. Ich brauche diese Zeit des "Ankommen"um meine Wertschätzung nicht durch gestresstem Auftauchen und mit entschuldigenden Worten, die Begrüßung zu beginnen. Dies erlebe ich sehr oft bei Verabredungen. Bei mir hinterlässt es jedes mal einen faden Beigeschmack, denn unterschwellig schwingt so eine Art "Vorwurf", dass ich seine/ihre Zeit berauben würde die sie/er für sich selbst bräuchte. Genauer betrachtet ist es jedoch so, dass unsere geplante gemeinsame Zeit beraubt wird. 

Es ist 15:15 Uhr und meine Verabredung hat weder abgesagt noch ist er im Lokal. Vor garnicht allzu langer Zeit, hätte ich mir Sorgen gemacht dass etwas unvorhergesehenes passiert sein könnte, vielleicht sogar etwas furchtbares. Heute jedoch sehe ich es gelassen und verbrauche die Zeit die ich ihm gewidmet habe, für mich. Früher hätte ich nachgefragt, diesbezüglich gebe ich mir heute keine Mühe mehr, da die Möglichkeiten der Erreichbarkeit viel größer geworden sind um abzusagen, als sich hinter fadenscheinigen Ausflüchte zu verstecken. Ich erspare ihr/ihm die Ausreden und die verlorenen Worte und besinne mich auf die momentane Situation. Dann genieße ich bei einem weiteren Espresso die Zeit, die an mir vorbeizieht.

Um 18:00 Uhr bekam ich eine SMS mit den Worten: "Sorry, habe verschlafen".



Dieses "Zeitphänomen" verrät einiges über den Zeitgeist in dem wir uns befinden und betrifft nicht eine gezielte Altersgruppe. 

(c) Merna El-Mohasel