Montag, 8. Juni 2015

Das Tier in ihr


Sie erwachte unter dem Licht der Sonne und sah den Himmel ganz nah über sich. Das tiefe Blau lockte sie aus den Federn und zog sie in die Welt hinaus. Gedankenverloren schlenderte sie zu einem nah gelegenem Fluss wo ein Boot sie zum verweilen einlud. Vorsichtig raffte sie ihr langes, weißes Kleid hoch und balancierte sich ins Boot. Die Sonne zeigte kein Erbarmen doch der leicht aufkommende Wind ließ sie in diesem Traum verweilen. Sanft setzte sie sich inmitten des Boots und lauschte das Peitschen der Wellen, wie sie gegen den Bug donnerten und ihr die herangespülten Geschichten vortrugen. In sich ruhend vernahm sie wie das Wetter umschlug. Das Tier in ihr wurde wach. Alle Sinne geschärft. Sie schloss ihre Augen und glaubte das was sie fühlte. Wie ein Hai nahm sie die Vibrationen des Donners auf das sich der Stadt nährt. Es wurde windiger und das Blau wurde von dicken grauen und schweren Wolken bedeckt. Der Wolf in ihr wurde unruhiger, denn das Schaukeln des Boots wurde heftiger. Auf allen Vieren kroch sie hoch um ans Ufer zu gelangen. Die großen Steine die das Ufer schmücken, waren auf einmal zu groß um sie zu überwinden. Schlangenartig wand sie sich um die Steine ans Land. Ihr Kleid flatterte im Wind und ihre Locken schienen sich dieser Bewegung anzupassen. Die ersten Blitze und Donner sind nun unaufhaltbar sichtbar. Katzenartig suchte sie Schutz vom herannahendem Unwetter. Sie zog ihre Schuhe aus und rannte den staubigen Weg hinauf um das Unvermeidliche zu entkommen. Kaum im Haus angekommen, ließ der Himmel all seine Wut raus. Im Schutz ihres Zuhause, sah sie aus ihrem Fenster und wusste das sich bald ihre Farben mit den Farben dieser Welt vermischen werden. Am Ende des Schauspiels der Natur, zeigte sich ein Regenbogen und kündigte die neue Hoffnung eines neuen Traums an. Nun konnte das Tier in ihr seine Ruhe finden denn ihr Glaube ließ sehen was sie fühlte.


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