Montag, 21. Dezember 2015

Mein persönliches Jahr 2015



Je mehr Zeit ich erlebe, umso mehr merke ich die Beständigkeit in meinem Leben. Diese Beständigkeit, nenne ich in schwachen Momenten „Wiederholungen“.

Die Zeit spielte in diesem Jahr eine viel größere Rolle (so kam es mir vor) als die Jahre zuvor. Ich hatte phasenweise das Gefühl der Zeit zu entgleiten. Es gab auch Situationen wo mir die Zeit wie die Pest vorkam. Im Großen und Ganzen, war aber die Zeit großzügig zu mir.

2015 hatte einige Highlights für mich:

Ein lieber Mensch, Freund und Kollege, besuchte mich mit seiner bezaubernden Frau in Wien. Diese Zeit war eine der kostbarsten in diesem Jahr. Sie war gefüllt mit Worten, mit Bildern, mit Lachen und einem tiefen Gefühl an Wohlbehagen.

Ein weiterer kostbarer Moment in diesem Jahr, war ein Besuch eines langjährigen Begleiters und bester Freund. Gefüllt wurde diese Zeit mit gemeinsamen Geschichten aus einer gemeinsamen Zeit und mit Träumen für die kommende Zeit. Es tat gut diese Vertrautheit wieder zu erleben.

Nach dreijährigem Aufenthalt in Wien, kehrte ich wieder zu meiner Heimat, Graz zurück. Hier durfte ich meine Freunde wieder sehen und noch viele, die ich nur von Facebook kannte, zu meinen Freunden zählen. Dieses Gefühl nach Hause zu kommen ist unbeschreiblich gut.

Ein langjähriger Kampf um mein Recht, wurde positiv für mich entschieden. Dies hat mich bestärkt immer wieder für meine Rechte zu kämpfen. Die Lehre die ich daraus gezogen habe ist, wenn man sich alles gefallen lässt aus welchen Gründen auch immer, werden sie dich zerstören egal wer oder was du bist! Ein weiteres gutes Gefühl aus diesem Jahr.

Fotografisch konnte ich mich auch in diesem Jahr austoben und experimentieren. Auch konnte ich einige Projekte erfolgreich beenden und neue Projekte für das kommende Jahr fixieren.


Die Schattenseiten dieses Jahr, zeigen uns die Konsequenzen der letzten Jahre. Wir können uns nicht mehr dumm stellen, da es zu offensichtlich ist was um uns herum passiert. Es wird auch nicht mehr verleugnet von den verantwortlichen Stellen.
Es heißt immer: du kannst alles erreichen was du willst. Na dann erhebt euch Erdenbewohner und tut fruchtbares statt furchtbares! Es gibt keine Entschuldigung mehr hinter der wir uns noch verstecken können.

Für 2016 habe ich noch einige Ziele vor Augen, doch mein beständiges Ziel ist es, zufrieden zu sein.

Ich verabschiede mich von diesem beweglich, bewegendem Jahr und bedanke mich bei all jene die mit mir gemeinsam die Zeit geteilt haben.
Mein besonderer Dank spreche ich meinen Models und Make-up Artisten aus, die mir viele gute Arbeiten ermöglicht haben.
Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit euch und wünsche euch eine gute Zeit.

Merna


Dienstag, 4. August 2015

“ICH TRÄUME BUNT, DENKE IN GRAUSTUFEN UND LEBE ZUM GRÖSSTEN TEIL SCHWARZ/WEISS“




"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.“ (Paul Klee, Schöpferische Konfession,1920)

Das Denken in Graustufen hilft die Wahrnehmung einzuordnen und das komplexe Gesicht des Alltags erkennbar zu gestalten.

Ein Teil oder Anteil des Lebens erscheint über eine emotionale Reaktion gefiltert um sich daran zu hindern die „Gesichtslosigkeit“ der Realität wiederzugeben.

Es träumt sich in bunt und vieles wird deutlich.Es denkt sich in Graustufen und durchbricht dadurch die Oberflächlichkeit. Das Leben in schwarz/weiß lässt die scheinbare Realität über sich hinauswachsen.

Besonders wichtig erscheint mir, Begrenzungen zu überschreiten ohne die mir wichtigen Merkmale aus den Augen zu verlieren. Dies führt dazu, die Praxis in der Kunst ohne Willkür zu meistern. Eng mit dieser Aussage verknüpft ist das Denken in Graustufen und die damit verbundene Vielschichtigkeit die mir das Denken erleichtert.

Zur kritischen Auseinandersetzung hinsichtlich dieser Position erlaube ich mir, eine Distanz zur inspirierenden Wirkung des Alltags der zur Gedankenlosigkeit auffordert. Eine ausreichende Differenzierung kann allerdings nicht dazu führen, den „Kern der Dinge“ durch Resultate sichtbar zu machen. Wenn überhaupt, so lässt sich über Abstufungen im Denken eine schöpferische Wirkung erzielen.

Unter Einwirkung aller Möglichkeiten, die sich aus meinen künstlerischen Arbeiten ergeben, werde ich meine Arbeiten / Werke der Öffentlichkeit preisgeben. Ich öffne mich ganzheitlich in Bild, Schrift und Ton.

Kunst macht sichtbar


(c) MernaEl-Mohasel


Samstag, 25. Juli 2015

Abschied




Als Kind bin ich durch einige Länder gereist. Lebte vorübergehenden an Orte die mir Fremd waren. Hörte viele Sprachen, die mit meiner eigenen Sprache nicht vergleichbar waren. Sah ungewöhnliche Körperhaltungen und verwirrende Gesten. Alles schien so groß, so unnahbar, unbegreiflich, schnell und wirr. Als Kind waren diese Reisen spannend und reich an Schätze. Träumend und taumelnd, überwältigt und leise erkundigte ich, immer wieder aufs Neue, meine neue Heimat. So selbstverständlich und unbelastet, wie es eben nur ein Kind vermag.
Im laufe der Jahre, änderten sich die Eindrücke meiner Reisen. Sie wurden von Erfahrungswerten geprägt und mit neu erlernten Sprachen zum Ausdruck gebracht. Das Kind in mir hatte seine Bedürfnisse geändert. Ich wollte mich ausdrücken, wollte mich mitteilen, wollte teilen um eins zu sein was mich umgibt. Neue Fragen, pflasterten meine Wege. Eine Frage kam vor 10 Jahren immer mehr auf. Wo ist meine Heimat?

Heimat. Ein Wort dessen Bedeutung sich mit jeder meiner Umgebung ändert. Heimat verbinde ich mit Menschen, bei denen ich sein darf. Es gibt einige Menschen, wo ich dieses „Heimatgefühl“ habe. Was Orte angeht, so ist meine Heimat immer dort wo das Meer ist und Graz.
Graz ist von allen Städten die ich sah, eine Stadt in der ich zurückkehre und sie als meine Heimat bezeichnen kann. Eine Stadt die mich mit ihrem Licht eingefangen hat. Menschen bei denen ich mich zuhause fühle. Eine unaufdringlich, inspirierende Stadt. Eine Stadt die mir schon fehlt, wenn ich daran denke sie verlassen zu müssen. Hier habe ich Heimweh kennengelernt.

Sie trieb mich zu Hochform an und erlebte hautnah mein Zerfall. Sie aktivierte mein unstillbaren Hunger nach Nähe. Meine Kamera und ich wurden zu einer unzertrennbaren Einheit. Soviel wie ich dort produziert habe, hatte ich seit meinem zwanzigsten nicht mehr. Ich war bereit für die Erfüllung eines Ziels.
Voller Zweifel, Müdigkeit und an einem Punkt angekommen, wo ich die Schönheit vor meinen Augen nicht mehr spüren konnte, verließ ich Graz. Es wurde Zeit mein Koffer zu packen und mein mir gewohntes Nomadenleben, wieder zu aktivieren. Ich war auf der Suche nach diesem Gefühl von Sehnsucht, Leidenschaft und Innovation, um meiner Kreativitäts-Willen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Linz, fing mich Wien ein. Eine Stadt die ich immer mied, sollte nun für drei Jahre meine „Heimat“ sein. Offen begab ich mich auf den Straßen dieser Stadt und ließ mich auf ihre Geschichte ein. Hier habe ich sehr viel gelernt und wenige kennengelernt. Mein fotografischer Ausdruck änderte sich schneller als erwartet. Die Schnelligkeit dieser Stadt ist temporär. Meine Geschwindigkeit, beständig. Mir war schnell klar, dass das Tempo der Straßenbahnen in Graz, meinem Tempo mehr entsprechen als die U-bahn in Wien. Auch ist das gelbe Licht in Graz, angenehmer als jegliches gelb dass ich in Wien erlebte. Ohne die Donau, wäre Wien für mich nur eine bombastische Kulisse. Dieser Fluss, belebte die Stadt.

Die schönsten Erlebnisse:


  • Meine Sehnsucht wieder Bilder erzählen zu lassen, stieg an
  • Meine Sehnsucht nach Graz nahm langsam die gewünschte Form an
  • Ich habe ca. ein Jahr in einer WG verbracht
  • Zwei Jahre konnte ich eine entzückende Wohnung, mein Heim nennen
  • Durch die Make-up Artistin Azer Günes war es mir möglich meine Bilder neu zu erfinden
  • Durch Cosmopolitan International Model Management, konnte ich die Straßen als meine Bühne nutzen
  • Durch MASC Foundation und die großartige Unterstützung, konnte ich mich zeigen und gesehen werden
  • Durch viele Begegnungen und Geschichten, konnte ich mich festigen

Nun heißt es Abschied nehmen von einer Stadt, die mich 3 Jahre meines Lebens geformt und begleitet hat. Anders als in Graz, hat die Schönheit Wiens mich nicht blind gemacht. Vielmehr öffnete sie mir die Augen für die wahre Schönheit.


Donnerstag, 23. Juli 2015

Universum



Bedenkt man, bei all den unvorstellbaren Möglichkeiten des Universums, was nötig ist um eine Erde zu erschaffen, kann es sich hierbei nur um ein Wunder handeln. Es als Zufall zu bezeichnen, ist ebenso anmaßend wie die Behauptung das es kein Gott gibt.
Was aus Gott gemacht wird, ist die Reflexion der Einsamkeit des Menschen und seine bedingte Fähigkeit von Unterwerfung. Bei soviel Unendlichkeit, kann der Mensch sich nur klein fühlen. Der begrenzte Horizont, erlaubt dem Menschen nur auf Erden, sich groß zu fühlen. Hier liegt für mich der eigentliche Wahn des Körpers und der Sinn des Geistes. Der Zeitvertreib ist eine Ablenkung des Wesentlichen und die Entfernung der natürlichen Gegebenheit.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Leben
https://de.wikipedia.org/wiki/Erde
http://www.oekosystem-erde.de/html/erde_leben.html



Dienstag, 21. Juli 2015

Exit





Ich halte nichts von erzwungener Toleranz. Auch halte ich nichts von einer Gleichstellung. Es sei denn sie wäre nach allen Seiten hin kompromisslos. Ich kann es kaum erwarten, dass die derzeitigen Ereignisse uns zukünftig im Halse stecken bleiben. Ich höre schon das Röcheln und Stöhnen nach echter Befreiung. Denn das was uns täglich dargeboten wird ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
Wir werden unfreiwillig Feinde. Wir werden auf allen möglichen Kanälen Unter-halten. Wir bekommen Sex als Lösung vorgesetzt und jegliche Richtung einer sexuellen Handlung und Haltung soll künftig toleriert werden. Frau und Mann soll eins sein, am besten nicht existent. Wer dazugehören will, sollte wenigstens Veganer sein, denn vegetarisch ist schon lange out. Wir umarmen Bäume und schießen auf Menschen. Reden von Demokratie und fördern die Diktatur. Sagen was Politiker alles zu tun haben und grüßen nicht einmal unseren Nachbarn. Sprechen von Liebe und haben angst vor ihrer Tiefsinnigkeit. Arbeiten hart an unsere Körper und verachten unser Spiegelbild. Haben kein Antrieb aber genug dummes was aus unserem Mund entfleucht. Halbwissen wird verehrt, Wissende werden belächelt. Seelenqualen zelebriert um wenigstens irgendetwas zu spüren.

Mir kommt es manchmal so vor, als hätte ich die letzte Ausfahrt nach Eden verpasst....


Montag, 20. Juli 2015

Als sie thronte...





Als sie thronte…

…erkannte sie die Lüge und betrachte die faule Frucht beim verwesen…ihr Spiegelbild scheint trotz verzerrtem Ausdruck das ehrlichste zu sein….


Sonntag, 19. Juli 2015

Wenn der Himmel sich befreit


Dicke, graue, schwarze und volle Wolken hängen über der Stadt. Ein Niemandsland hat sich der Himmel ausgesucht, um sich von der Last zu befreien. Die schweren Tropfen aus aller Welt getragenen Wünsche, Klagelieder, Trauer, Lachen, Gebete, Flüche, Gesang und alltäglichem Treiben, prasseln auf die Fensterscheiben und hinterlassen Spuren des Daseins als Zeichen dafür, das der Himmel alles aufnimmt und wieder zurückgibt.


Donnerstag, 16. Juli 2015

Abschluß Wien / MASC Foundation







„Wir gehen alle über Leichen um unsere Ziele zu erreichen“ Merna El-Mohasel

Seit geraumer Zeit beschäftigt mich folgende Frage: „ Ist der Mensch auf einem Foto noch ein Mensch oder wurde er zu einem Objekt oder einer Projektionsfläche meiner Wahrheit. Mein Ausgangspunkt bezieht sich auf den Gedanken, das ein Foto nur eine gefrorene Zeitsequenz ist. Der Mensch ist jedoch für mich mehr als nur diese Zeitsequenz.

Zwei Jahre lebe ich nun in Wien. Diese Installation ist die Resonanz der Wirkung dieser Stadt auf meine Arbeit. Ein Feedback meines Inneren nach außen. Wien bietet mir eine gute Ausbildung weil ich die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit noch nie so exzessiv nachging wie hier. Untermauert wird diese Schulung durch viele Lehranstalten und vorgestanzten Sätzen.

Zum ersten mal nach 26 Jahren habe ich den roten Faden meines Schaffensweges wieder aufgefangen. Diese Erkenntnis die in den letzten zwei Jahren reifen musste zwingt mich regelrecht einen neuen Weg der Fotografie zu gehen. Mit dieser Ausstellung habe ich nun auch die Möglichkeit meine gedanklichen Entschlüsse, in die Tat umzusetzen um wieder Raum fürs Schaffen zu schaffen. 

Diese Bilder sind meine „Leichen.“ Sie lebten einst mit mir. Wurden präsentiert. Haben ihre Anerkennung erhalten. Diese Menschen haben mit mir gelebt. Wir haben uns durchlebt und keines dieser Fotos wurde ihnen je gerecht. Diese traurige Feststellung hält mich dennoch nicht davon ab die Kamera in die Hand zu nehmen und abzudrücken. Denn eines meiner Ziele ist es wahrgenommen zu werden.

Ja, ich muss über Leichen gehen um mein Ziel zu erreichen. Nein, dieser Gedanke gefällt mir nicht es zwingt mich aber achtsamer mit meinen Mitmenschen umzugehen. Dieser Gedanke lässt mich daran glauben, das wir alle eins sind.


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Mittwoch, 15. Juli 2015

Erwartung



Ohne Erwartungen an meiner Umwelt, wäre mir meine Umwelt ohne Wert. Ohne Erwartungen an meinen Freunden, wären sie nicht meine Freunde. Ohne Erwartungen an mir selbst, wäre ich leblos.
Die Lehre, das man keine Erwartungen haben soll, führt zwar dazu den Frieden nach Außen zu wahren, innerlich jedoch herrscht ein Todeskampf. Der Egoismus wird durch so eine Haltung genährt. Jegliche Verantwortung abgelegt und jedes Wort überflüssig. Deshalb lehne ich diese Haltung zu gänze ab und fördere die Auseinandersetzung um Nähe statt Distanz zu schaffen. "Erwartungslosigkeit" ist eine Form der Ignoranz. Ignoranz gehört nicht zu meinem Weltbild oder Weltanschauung. 


Donnerstag, 25. Juni 2015

Hoffnungsvolles Blau



Ein Boot an der Leine des Ufers gekettet, schaukelnd die Welt umreisend. Träumend in den Himmel schauend, verlorene Gedanke im Strudel der Unendlichkeit gedacht. Leichter Wind bedeckte ihr Sein wie eine Decke voller Zärtlichkeit aus Kindertagen. Friedlich lächelte sie sich ins tiefe Blau und war Gott niemals so nah. Die Augen auf Halbmast geöffnet, kämpfte sie gegen die Müdigkeit der Zeit. Ziele gefasst und dabei zugesehen wie sie Flussabwärts neue Gebiete erreichen. Wellenartig wurde die Melodie der Stadt an ihr Boot geschlagen. Sie wendete ihr Blick in die Tiefe des Flusses und suchte nach den Schätzen des Hier und Jetzt. Ein Bild, so klar wie der Nachthimmel zeigte sich an der Oberfläche des Wassers. Sie versuchte es mit den Fingern zu fassen, leicht zu berühren um es nicht zu zerstören. Als ihre Finger über das Bild glitten, warf ihre Hand ein Schatten über den gesamten Schein. Hier musste sie wieder erkennen, das Feuer und Wasser nicht eins werden können und las ab es zu berühren. 

Sie zog ihre Hand zurück und schaute wieder in den Himmel, denn diesen konnte sie zu jeder Zeit erreichen ohne angst davor zu haben das er vor ihren Augen vergeht.


Mittwoch, 24. Juni 2015

Schlachthof Erde




Gemetzel auf diesem Planten ist nichts neues. Die Brutalität unserer Vorfahren ist unser Erbe, dem wir täglich ausgesetzt sind. Bestialisch waren wir schon immer, nur die mediale Form weiß es heute besser zu nutzen. Denn Schlagzeilen wie „Hinrichtungen“, „Völkermord“, „Enthauptung“ und soweiter verkaufen sich besser und bleiben nachhaltig in den Köpfen haften. Feindbilder werden gezüchtet und verbreitet um der Masse sich selbst zu überlassen. Früher hießen sie „Kain und Abel“ oder „David und Goliath“. Heute heißen sie „Moslems gegen Christen“ und „Israel gegen Palästina“. Es hat sich nichts wesentliches geändert. Der Machtwechsel ist nur rasanter und trotz moderner Mittel, prähistorisch geblieben.
Bei all dem Wissen, der Historie, der großen Denker, Philosophen, Bücher, technische Entwicklung und immer genauere Gesetzgebung, scheinen wir trotz geistiger ehrenhafter Arbeit, nichts bewirken zu können. Zumindest nicht langfristig. Ein Phänomen das mir seit geraumer Zeit Unbehagen verschafft.

Dieses ständige „Fehlverhalten und die Entgleisungen“ des Menschen befürwortet für mich, die Existent Gottes.
Keine dieser Gräueltaten die im Namen des Glaubens getätigt werden, sind gerechtfertigt. Denn die Kriege, die Schlachten, Ausbeutung und Morde, zeigen mir nur das der Mensch selbst Gott sein will. Was dabei raus kommt, sehen wir in der Unvollkommenheit der Geschehnisse.



Dienstag, 23. Juni 2015

Heute vor 41 Jahren



Heute vor 41 Jahren erblickte ich das Licht der Welt.
Ohne Zähne aber mit Biss.
Ohne Glaube aber mit Vertrauen.
Ohne Wissen aber mit Ahnung.
Ohne Zeugnis aber als Zeuge.
Ich kam ohne Ansicht, aber mit einer Sicht.
Ich kam ohne Ziel, aber mit einer Mission.
Ich kam ohne Worte, aber mit Gefühle.
Ich kam ohne Last, aber mit vielen Schätzen.
Ich kam ohne Hoffnung, aber mit vielen Träumen.
Ich kam als Königen, aber ohne Krone.
Ich kam als Geschenk, aber nicht erwerbbar.
Ich kam ungefragt, aber voll gewollt.

Ich kam ohne Werdegang und bekam heute einen weiteren Abschnitt.

Montag, 22. Juni 2015

Weltweite Befremdung




Es gab eine Zeit, da sind ganze Völker über Kontinente gewandert. Die Wanderungen dauerten zum Teil ganze Generationen. So konnten sich Fremde über einen sehr langen Zeitraum hinweg annähern oder direkt ablehnen, wenn die Traditionen zu verschieden sind. Heute steigt ein Europäer in den Flieger und ist binnen Stunden in einen komplett anderen Kulturkreis. Die Zeit sich zu beschnuppern, fällt durch die heutigen Möglichkeiten einfach weg. Da die meisten Menschen sich als Tier sehen, ist dass was wir erleben, wenn zwei Kulturen aufeinander prasseln, nur verständlich und absolut nachvollziehbar.
Ich hatte immer Katzen um mich herum und konnte sie immer wieder bestaunen. Sie hatten genug zu essen, zu trinken und ein großes Revier. Was passiert wenn eine fremde Katze einfach meint sich dort hinzulegen, könnt ihr euch bestimmt vorstellen oder habt es sogar mal selbst erlebt. Dies geschieht auch mit anderen Tieren und ist eine völlig natürliche Haltung.
Nun zurück zur Gattung Mensch, der von sich selbst behauptet ein Tier zu sein. Wenn der Mensch in seinem Tiersein noch verweilen will oder muss, weil er es nicht anders kann, da er ja noch ein Tier ist, wird er auf andere Menschentiere ebenso reagieren wie eine Katze auf andere Katzen. Der Deutsche gegen den Österreicher, der Österreicher, scheinbar gegen alles was von außen kommt, der Engländer gegen den Franzosen, Weiße gegen Schwarze, Reiche gegen Arme und soweiter.
So gesehen ist alles ein natürliches Verhalten. Das bisschen Intellekt was ein Menschentier hat, wo er glaubt dem tierischem Tier überlegen zu sein, nutzt er um über eine Ausreifung des Menschendaseins ohne tierischem Trieb, eines Tages leben zu können. Er denkt über internationale Vereinigungen, über Zusammenkünfte von Kulturen, Vermischung der Gene und sogar über ein friedliches Miteinander von Menschen und Tiere. Die bestialischen Auswirkungen erleben wir bisweilen täglich.
Dieses Erleben geht nicht spurlos an mir vorbei. Es hinterlässt ein Ohnmachtsgefühl, Resignation und eine machtlose Position. Eine Distanz zu schaffen gelingt mir kaum noch und die Wahrheit macht es mir nicht leicht, dies alles mit Liebe begegnen zu können.
„Tiere sind die besseren Menschen“, eine traurige Aussage einer Welt die alternativlos zu sein scheint.


Sonntag, 21. Juni 2015

Das Zelebrieren von Halbwahrheiten








Heut` zu Tage nehmen wir Bruchstücke einer Geschichte/Erzählung/Vorgang und verbreiten sie als Wahrheit, ohne den Anfang oder die ganze Geschichte, den Zusammenhang zu kennen. Dies ist so, als würde man vom Witz nur die Pointe erzählen und sich wundern warum keiner lacht. Es wird soviel an Bruchstücke im Netz verbreitet und verklärt befürworten sie den Sinn der Aussage ohne zu begreifen. Es werden Binsenwahrheiten einfach im Hier und Jetzt integriert ohne nur im Ansatz darüber nachzudenken was der Verfasser sich dabei gedacht hat. Halbwissen ist das neue Wissen der großen Masse. Sie irren sich mit voller Überzeugung und beharren auf Standpunkte, die wenn man sich mit dem Gesagten oder Geschriebenen Inhalt befassen würde, gegen sie selbst spricht. Erhobenen Hauptes verbreiten sie diese Inhalte mit stolz erfüllter Brust und wundern sich nicht einmal über die schallenden Ohrfeigen die im Inhalt zu erkennen sind. Die Ignoranz hat sich über Jahrzehnte kultiviert und die verstummten Zeugen dieser Zeit, fressen lieber ihre Zungen bevor sie sich der dummen Masse anschließen. Die weit verbreitete Meinung zieht durch Generationen, dass sie eines Tages selbst drauf kommen müssen. Inzwischen werden Halbwahrheiten zelebriert und ernähren den Tag.
So wird die fruchtbare Erde mit Unfruchtbarkeit verdammt. Wir stehen da und verhungern.   

Donnerstag, 18. Juni 2015

Heaven




Sometimes I slide away
Silently
I slowly lose myself
Over and over
Take comfort in my skin
Endlessly
Surrender to my will
Forever and ever

I dissolve in trust
I will sing with joy
I will end up dust
I'm in heaven

I stand in golden rays
Radiantly
I burn a fire of love
Over and over
Reflecting endless light
Relentlessly
I have embraced the flame
Forever and ever

I will scream the word
Jump into the void
I will guide the herd
Up to heaven

Lyrics by Depeche Mode


Dienstag, 16. Juni 2015

Die Brücke






Jeden morgen läuft sie halb träumend, halb wach über ihre Brücke in eine andere Welt. Ihre geliebte Stadt wird durch ein Fluss getrennt dessen Farben von braun bis türkis reichen. Es gibt einen magischen Punkt auf dieser Brücke. Nicht ganz die Mitte und nicht ganz auf der anderen Seite ihrer Welt. Sie steht dort, die Hände umgreifen fest das Geländer und sie wartet, während der Wind, mal sanft, mal stürmisch mit ihren Locken spielt. Sie schaut hinab auf die schäumende, kalkweiße Krone der Wellen und lächelt mal sanft, mal übers ganze Gesicht. Dann schaut sie nach oben, den Kopf weit nach hinten werfend, als würde sie in breiten Schultern halt finden und spricht leise ein Gebet gen Himmel. Ihre Finger warten darauf ein Puls einzufangen von den vorbeifahrenden Straßenbahnen. Sie zählt bis 3 manchmal auch bis 15 und hört ihr Herz schlagen. Als müsse sie es eichen auf den Puls der Stadt. Die Straßenbahn sagt ihr dann wie der Tag verlaufen wird. Mal donnert sie hinter ihr, mal scheint sie zu kriechen und manchmal quietscht sie sogar. Ihre Träume seilt sie ab in die Tiefe des Flusses damit sie Platz schafft für das Leben außerhalb ihrer Welt, als wolle sie das ihre Träume unberührt bleiben bis sie, sie am Abend aus der tiefe fischt um sie in ihre Welt weiter zu träumen.


Montag, 15. Juni 2015

Du bist was du isst



Ich bin ein Schwein, eine Kuh, ein Kalb, ein Schaf, ein Hähnchen, ein Ei, ein Reh, ein Fisch, eine Krabbe, ein Salt, eine Tomate, Kartoffel und ein Kürbis, eine Nuss, Olive, Zitrone, Limone und eine Orange, eine Erdbeere, Kirsche und eine Banane. Manchmal bin ich auch ein Brokkoli, Paprika, Zwiebel und Spinat, eine Ähre und alles an Getreide. Alle Kräuter und viele Gewürze. Ich bin Wasser....

...da ich keine Menschen esse oder trinke, bin ich wohl kein Mensch....


Donnerstag, 11. Juni 2015

Verdrehter Tag





Foto (c) E.D, 
Bearbeitung ich

Zahnseide in den Ohren, Wattestäbchen zwischen den Zähnen, Zahncreme im Gesicht und Gesichtscreme auf den Zähnen, Parfum in den Haaren und Haarspray am Hals, die Hose oben und mein Shirt unten...bin froh dass ich wenigstens die Schuhe einfärbig anhabe...verrückter Morgen, verrückter Tag...bin entrückt aber mir sehr nah...als ich heute aufwachte, war alles dort wo ich es in Erinnerung hatte und auch dass woran ich mich nicht mehr erinnern konnte...