Die evolutionäre Entwicklung, die
wirtschaftliche Entwicklung, die zivilisatorische Entwicklung, die
politische Entwicklung und die kulturellen Entwicklungen verursachen
in ihrem Tempo eine enorme Unruhe des menschlichen Daseins.
Durch das Näherrücken und die dadurch
entstehende Enge, zeigt sich mehr und mehr ein aggressives Verhalten
der Völker, Rassen und Kulturen. Die Möglichkeiten der Annäherung
sind breit gefächert und werden auch durch offene Grenzen und
schnellere Fortbewegungsmitteln gefördert. Wir sind heute in der
Lage schnellst möglich alles zu erobern, erforschen und für uns in
Anspruch zu nehmen. Lernen Sprachen, Religionen, Riten und
kulturelles aus fernen Ländern in unsere Welt zu integrieren. Aus
der Ferne holen wir uns dass was uns gut tut und vergessen die
Kehrseite zu berücksichtigen, die evolutionär erst in ein paar
Jahrtausende sich positiv entfalten kann. Nicht einmal vor fernen
Planeten machen wir halt. Jedoch ist die größte Herausforderung mit
der wir zu kämpfen haben, die Ungeduld. Wir leben in einer Zeit wo
es nur um das Hier und Jetzt geht und nicht was morgen sein könnte.
Wir leben in einer Zeit wo Langatmigkeit eher als Schwäche ausgelegt
wird. Wo Zielstrebigkeit als überholt gilt. Wo die Zukunft so weit
von uns entfernt ist dass wir nur jetzt die volle Zufriedenheit haben
wollen. Denn wer weiß schon was morgen sein wird?
Auf der einen Seite unterliegt die
eigene Kultur, falls sich heute noch jemand darum schert, was ich als
gut erachten würde, der ständigen Reformation. Durch die mangelnde
Erfahrung der eigenen Wurzeln, kommt es zu Konflikten die nun immer
sichtbarer werden und wo dein Nachbar als „Fremdling“ im eigenen
Land zum „Feind“ wird. Er spricht deine Sprache nicht, zeigt kein
Integrationswille, hält an seine eigene Kultur fest und ist in
seiner Gemeinschaft stark. Klar dass dies einem Angst macht, wo wir
Europäer unserer Historie nicht einmal wahrhaben wollen und sie
grundsätzlich erst mal ablehnen statt uns damit auseinander
zusetzen. Die Arrogante Haltung Europas und die damit geschürte
Ignoranz dem Fremden, fordert dieses Verhalten. Denn wir nehmen uns
nur das heraus was für uns wichtig ist, ungeachtet dessen dass alte
Kulturen uns an dieser Stelle immer wieder zu Fall bringen werden.
Bei unserem Bestreben nach Freiheit und
Gleichheit vergessen wir oft, dass auch dies Regeln untergeordnet
sind. Das Grenzen wichtig sind und das die Würde des Menschen
unantastbar ist um frei aus der Gemeinschaft der Vielvölkerstaaten
längerfristig zu profitieren. Stattdessen entfernen wir uns von
Menschen und als Ersatz widmen wir uns unseren Haustieren zu. Sie
sind uns in solchen Zeiten die besseren Menschen. Oder wir beschwören
Geister um sie als Halt zu haben. Statt zu schauen was meine Kultur
vorzuweisen hat, hole ich mir eine fremde Kultur her und versuche sie
nachzuahmen. Ich lehne etwas ab ohne es zu verstehen und beschäftige
mich mit Dingen die ich noch weniger verstehe, weil sie nun mal
gesellschafts- tauglicher sind.
Auf der Straße finde ich verschiedene
Kulturkreise, höre verschiedene Sprachen, kann verschiedene Speisen
aus aller Welt zu mir nehmen und so weiter. Es ist bunt gemischt,
beinah ein verwirrendes Gemälde aus Nationen von denen ich teilweise
nichts weiß.
Die Bilder und Geschichten aus aller
Welt hinterlassen kein gutes Bild in mir was Menschen angeht. Die
bestialischen Zustände die auf allen Medien zu verfolgen sind
erwecken in mir Wut, Ohnmacht und Aggressionen. Der Umgang mit dieser
Fülle an Informationen ist zum größten Teil menschlich dumm und
fördern nicht gerade das friedliche Miteinander. Die Vermischung
macht auch hier kein Halt.
Ich plädiere nicht nur für eine
Integration der Fremden im eigenen Land. Ich plädiere für die
Integration der Inländer im eigenen Land. Ich sehe hier viel mehr
Nachholbedarf an kultureller Integrität von Nöten um der Vielfalt
an Möglichkeiten durch die vermischte Entwicklung, längerfristig
gestärkt zu nutzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen